Heute hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder via FAZ eine Debatte gestartet. "Abschied vom Kampf der Geschlechter" heißt ihr Gastbeitrag - und der beginnt gar nicht einmal so schlecht. Natürlich darf sie im CDU-Leitmedium auch Werbung für ihre Programme machen, aber ich könnte mir vorstellen, dass der gemeine Pirat zwischendurch gerne mal zustimmend nickt und ich bin der Meinung, dass es sich lohnt, die Debatte hier - zunächst parteiintern vielleicht - aufzugreifen und sie zum Anlass für die breite Erarbeitung einer piratigen Positionierung zu nehmen.
FAZ-Artikel: http://www.faz.net/-01s84o
Zufällig befindet sich wohl ab Morgen die piratennahe Zeitung "Kompass #1" in Druck. Darin der Leitartikel "Jungen: Die neuen Sorgenkinder". Der Artikel von Kevin Fuchs der "AG Männer" ist besser als der Titel vermuten lässt. Zwar einseitig, aber richtig und analytisch beleuchtet er Aspekte der "Genderfrage". Darauf kann man aufbauen!
IMHO wichtig ist dabei, dass wir uns nicht auf unser Selbstverständnis vom "Ende der Geschichte" verlassen: "Post-Gender" ist sowas von 90er: Viele Piraten haben durch gute Erziehung gelernt, dass die Geschlechtergrenzen aufgehoben sind, die Gleichberechtigung jetzt fertiggestellt ist und sich somit jede Beschäftigung damit erübrigt.
Allerdings gibt es in der Genderforschung/Pädagogik etc. auch hin und wieder mal Paradigmenwechsel - noch immer.
So empfehle ich z.B. mal die Suchmaschine mit dem griffigen Claim "Jungen sind anders - Mädchen auch" (oder umgekehrt) zu füttern. Damit findet man einige gut wegzulesende Artikel zum Thema.
Selbst eine große Innovation des letzten Jahrhunderts wird in Frage gestellt: die Koedukation (gemeinsame Bildung von Mädchen und Jungen). In vielen Schulen werden bestimmte Fächer (z.B. zur Mädchenförderung "Naturwissenschaften") geschlechtergetrennt unterrichtet. Noch selten aber zunehmend gibt es Schulen mit getrennten Klassen für Mädchen und Jungen.
Oliver (Kreon)